Sag mir welche Serie du guckst und ich sag dir wer du bist.
Serienjunkie – Die Zeit der grossen Ablenkung
13 Folgen am Stück durchgezogen, Zeit völlig verpeilt, verdammt ich muss morgen arbeiten.
Ein übler Geschmack auf meinen Lippen, Cliffhanger, mittendrin Schluss. Krampfhaft wühl ich im Internet um rauszukriegen, wann es weitergeht. Schreck lass nach! Serie eingestellt. Klassisch Zeit verschwendet und dennoch der Hedonist in mir schreit nach mehr. Mein Nachbar hat mir ’n paar Serien auf ’ne Platte kopiert. Mal so überflogen sind das alles in allem, 15 x 13 x 45 (also 15 Serien mal 13 Folgen mit je 45 Minuten) macht 8775 Minuten oder 146 Stunden, wären dann so 6 volle Tage. Ganz klar, ich brauch 2 Wochen Urlaub.
Da war es früher etwas einfacher, nichts in der Glotze, ’ne Stunde durch 30 Programme gezappt und sauber weggeratzt. Unten hör ich mein Frauchen am PC irgend eine Soap mit tausend Teilen streamen.
Soaps der Name ist Programm, früher von der Waschmittelindustrie finanziert, daher der Name, heute zum Gehirn waschen geeignet. Gefühlsduseleien, Alltagsallerlei und Tabuthemen flach und einseitig präsentiert. Gemächlich schleich ich die Treppe runter, gebe einen zum Besten und grölle laut:
‚Wir haben wieder die Nacht zum Tag gemacht. Abendbrot morgens um halb acht.
Serien sind mein Sanitäter in der Not, retten meine Freizeit im Überangebot.
Serien sind das Dressing für meinen Kopfsalat.‘ – Serien, Serien!!!
Und…? Heut schon ein reingedrönt.