Ich und meine Laster

Akrasia und das Leben mit dem Laster

‚Das Laster, unendliche Möglichkeiten dem Leben einen Sinn zu geben.‚ (f.fun.k)

Der, Die, Das Laster

‚Unsere Tugenden sind meist nur verkappte Laster.‘ (François de La Rochefoucauld)

Schliessen Sie die Augen und zählen Sie ihre Laster auf! Wann war Ihre letzte Ausschweifung? Wann wurden Sie das letzte mal angeraunzt wegen ihrer schlechten Gewohnheiten?  Ich, der Einzelgänger, also ein Mensch mit ungeselligen Lastern und Torheiten, pflege den Müßiggang. Schon klar, Müßiggang ist aller Laster Anfang! Aber ersetzen wir mal das Wort Müßiggang durch Chillen. Da kommt sofort eine ganz andere Message rüber. Warum sollte ich in der Ökonomie der Gewinner, die dem permanente Zwang zur Selbstoptimierung heuchelt, mitmischen? Da fröne ich doch lieber meiner Laster mit voller Inbrunst nach dem Motto: Alle pflegen ihr Auto, ich mein Laster.
Kurz mal die 10 Gebote gecheckt, ‚Du sollst nicht….!‘ Nichts über Laster, nullo über Sitte und Moral, die sind ja eh egal. Und Ethik versteht sowieso keiner. Sorry, ich heuchle schon wieder, das könnte auch der Grund warum mich alle meiden. Na dann, PROST! Meine Untugenden rufen mich.

Die Laster stritten, wer von ihnen am eifrigsten gewesen sei, dem Bösen auf der Welt zu dienen; den Preis erhielt die Heuchelei.

‚Der schlimmste und gefährlichste Scheinheilige ist nicht jener, der unbeliebte
Tugend heuchelt, sondern jener, der beliebte Laster heuchelt.‘ (Gilbert K. Chesterton)

‚Untugenden, die ein Einzelner hat, nennt man Laster.
Untugenden, die ein ganzes Volk hat, nennt man Mentalität.‘ (Werner Mitsch)

Laster kurz und knapp

‚Egoismus ist das verabscheungswürdige Laster, das keiner bei anderen vergeben will und ohne das er selbst nicht sein kann.‘ (Henry Ward Beecher)

‚Eitelkeit ist darum so schwer abzulegen, weil man sie,
unter allen Lastern allein, den ganzen Tag genießen kann.‘  (Jean Paul)

‚Ich bin überzeugt, dass die Zigarette anders und besser schmeckt, wenn sie die letzte sein soll.‘ (Zeno Cosini)

‚Ein Fehltritt ist noch kein Laster.‘  (Honoré de Balzac)

(*) akrasia – der Mangel an Stärke

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