„Natürlich könnte ich meinen inneren Schweinehund jederzeit überwinden, aber ich bin eben ein Tierfreund!“
Der innere Schweinehund – Der K(r)ampf gegen das Belohnungssystem
Ich gestehe! Ich neige zur Trägheit, allein die Überwindung diesen Artikel zu schreiben hat eine übergrosse
Willenskraft gefordert.
In den tiefen Abgründen des menschlichen Bewusstsein treibt er sein Unwesen. Stellt sich der Vernunft in den Weg, verhindert das Vorankommen, will ständig seine Ruhe oder zügelloses Treiben. Wissenschaftlich sprechen
wir hier von einem Hybriden. Offenbaren wir seine hässliche Fratze. Wir haben hier also eine Mischung aus miesen, dreckigen Schwein mit einer Priese reudiger, verwahrloster Köter. Um dieses Zwittwerwesen zu bekämpfen gibt es ganze Industriezweige. Was mir immer besonders sauer aufstösst, sind die Motivationssprüche von diesen Spass-Couches:
Probleme werden zu Aufgaben und Chancen.
Fehler sind nur Orientierungshilfen und Lernmöglichkeiten.
Schwierigkeiten! No way – Herausforderungen und Trainingsmöglichkeiten sind das Motto.
Misserfolge gibt es gar nicht, Zwischenergebnisse auf dem Weg zum Erfolg sind die Devise.
Puhhh, da muss man erst mal schlucken. Ich empfehle nach solchen Kursen immer ein schweres Besäufnis
in der Kneipe meines Vertrauens. Da bringe ich dann den guten Mark Twain zum Besten
„Verschiebe nichts auf morgen, was du auch auf übermorgen verschieben kannst“. Ruhe sanft Mark.
Geschichtliches – Er war schon immer da
Klaro, unsere Vorfahren, die wussten noch wo der Hammer hängt, Energie zu verschwenden, also absichtlich Kalorien verbrennen, konnte tödlich enden. Fettreserven waren nicht unattraktiv und schützten vor Kälte und dem Verhungern. Heute würde das Chillen auf Rezept heissen.
„Ich begreife mein Handeln nicht: Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse.“ (Apostel Paulus)
„In Dir leben zwei Hunde, ein guter und ein böser. Diese beiden Hunde kämpfen erbittert gegeneinander. Es wird derjenige Hund den Kampf gewinnen, den Du am meisten fütterst!“ (Alte chinesische Sprichwort)
„Wir haben unterlassen, was wir tun sollten, und wir haben getan, was wir unterlassen sollten.“(Anglikanisches Gebetbuch)
Verbleiben wir am Ende doch lieber zukunftsorientiert:
Die Energie, die wir brauchen, bekommen wir aus dem Strom, gegen den wir schwimmen.