Der Wahnsinn nimmt zu, die Vernunft bleibt schlank.
Mitten im Wahnsinn
Der immer wiederkehrende Wochenendwahnsinn, Party machen, Museen besuchen, körperlich aktiv werden, etc. einfach das volle Programm. Es begann locker mit einem gesellschaftlichen Event bei dem Chef meiner Frau. Beim betreten der Räumlichkeiten fielen mir sofort die fünf Sinne ein: Unsinn, Blödsinn, Stumpfsinn, Schwachsinn, Wahnsinn – Amen!
Ganz in der Nähe machte ich ihren nicht ganz unsympathischen Kollegen Paul aus. Täglich geschunden wie ein Ackergaul, kann er seine Flossen kaum still halten. Seine Augen rollten ständig hin und her. Ich tippe auf paranoide Schizophrenie bedingt durch Einpeitscher des Schnelligkeitswahns.
Schreck lass nach! Ein Meter vor mir stand Frau Sehnefeld, Chefsekretärin, aufgedunsen wie eine Wasserleiche. Das viele Botox gibt dem Jugendwahn ganz neue Dimensionen, eben Anti-Aging pur. Im laufe des abends lies sich auch die Tochter des Chefs blicken. Pro-Aging! Anders kann man das Elend gar nicht beschreiben. 12 Jahre alt und aufgebrezelt wie eine Primadonna, schauerlich. Das Buffet, der glatte, absolute, totale Wahnsinn, grob geschätzt für die dreifache Menge der hier Anwesenden. Natürlich alles nur vom Feinsten und das in den Zeiten des Schlankheitswahns. Bevor der Champus meine Sinne endgültig vernebelte, dachte ich nur bei mir, ‚Bei den degenerierten Gästen kann man nur dem Wahnsinn anheim fallen.‘ Ich höre noch klar und deutlich die Worte meines Lateinlehrers: ‚Quos deus perdere vult, dementat prius‘ – Diejenigen, die Gott verderben möchte, lässt er vorher wahnsinnig werden.
‚Ist dies schon Wahnsinn, so hat es doch Methode.‘ (William Shakespeare).
Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander. Aber die Dummheit ist breit gefächert.