‚Man muss denken wie die wenigsten und reden wie die meisten.‘ (Arthur Schopenhauer)
‚Erziehung: einen Kopf drehen, bis er verdreht ist – natürlich auf den neuesten Stand.‘ (Karlheinz Deschner)
‚In schlimmen Zeiten sind Denkende anders Denkende.‘ (Werner Mitsch)
Entgegengesetzt, konträr einfach mal andersherum
Ich sitze in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit und döse so vor mich hin. Ärgerliche Gedanken trüben mein Gemüt. Halt! Warum nicht andersherum. Da kommet ein betagter Herr, ich springe auf und biete ihm meinen Platz an.
Ich schaue mich um, griesgrämige Gesichter starren mich an. „Lächeln, meine Damen und Herren“, ruf ich in die Runde. ‚Gentlemen like‘ halte ich den beiden Damen die Tür auf. Auf der Strasse herrscht reger Verkehr, man spürt quasi eine latente Aggressivität. Ich plädiere einfach mal für Peace and Love im Verkehr, gerade für Rad- und Autofahrer.
Schräg gegenüber sehe ich eine Demo und deren ‚Gegner‘. Also, mal Butter bei die Fische, sollen doch die Linken mal rechts, die Rechten mal links und die bösen Religiösen am besten gleich Richtung Hölle abbiegen. Kurz am Kiosk noch eine Zeitung erstehen. Hinter mir, total hektisch, steht ein junger Mann in der Reihe. Ich lass ihn spontan vor. Dankbar, mit einem milden Lächeln kauft er seine Kippen. Bei der Arbeit werde ich einfach mal die Kollegen loben. Kein Kratzbuckeln und Dienern, sondern knallhart meine Meinung vertreten. Das wird ein Schock. Im verpfuschten Projekt suchen wir mal nach Lösungen statt nach Schuldigen.
Feierabend, das Smartphone lass ich bei der Arbeit. Überhaupt verzichte ich heute auf den kompletten Medienkonsum. Ich gehe zum Italiener, Pizza essen. Salvatore schwärmt mir von den fleissigen, ehrlichen und familienfreundlichen Deutschen vor. Puuhhh, das bin ich gar nicht gewohnt, darauf ein Grappa.
‚Egoismus besteht nicht darin, dass man sein Leben nach seinen
Wünschen lebt, sondern darin, dass man von anderen verlangt,
dass sie so leben, wie man es wünscht.‘ (Oscar Wilde)
‚Eine Diskussion ist unmöglich mit jemandem, der vorgibt, die
Wahrheit nicht zu suchen, sondern schon zu besitzen.‘ (Romain Rolland)